Monatliches Archiv: März 2013


Erfolgsfaktor „Erster Eindruck“ in der Tierarztpraxis (Teil 1)

Erfolgsfaktor „Erster Eindruck“ in der Tierarztpraxis (Teil 1)

Werden Sie und Ihr Praxisteam richtig einsortiert oder eher abgestempelt?

Sicherlich kennen Sie folgende Situation: Sie treffen eine Person, z.B. einen Neukunden Ihrer Tierarztpraxis, zum ersten Mal. Noch während diese Person auf Sie zugeht, haben Sie bereits einen ersten Eindruck. Jemand ist Ihnen sympathisch oder eher unsympathisch, teilweise bevor das erste Wort gewechselt wurde. Möglicherweise haben Sie sich einmal gefragt: „Wie ist das möglich? Das ist doch nicht rational!“ Richtig!

Für einen ersten Eindruck braucht es nur eine Zehntelsekunde – und er ist meist korrekt, wie Studien zeigen. Innerhalb weniger Augenblicke wird über eine zwischenmenschliche Beziehung entschieden. Es entscheidet sich nicht zuletzt auch, wie viel Sympathie und Vertrauen wir dem anderen entgegenbringen. Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Für Sie als Tierarzt ist das ein besonders wichtiger Erfolgsfaktor.

Sie werden in wenigen Sekunden in eine Schublade gesteckt, und mit einem Etikett versehen. Darauf steht dann „sympathisch“, „nichtssagend“ oder „unsympathisch“. Das soll nicht passieren, denn Sie können die Schubladen, wenn Sie erst mal drin sind, schwer wieder verlassen oder gar umetikettiert werden.

Warum der erste Eindruck auch für den Erfolg Ihrer Tierarztpraxis wichtig ist

Veterinärmedizinische Leistungen gehören zu den nicht materiellen Dienstleistungen. Das besondere daran ist: Sie können Ihre Leistungen nicht visualisieren, also z.B. in ein Schaufenster stellen. Bei manchen Leistungen, z. B. Kastrationen, sind Ihre Kunden noch nicht einmal dabei.

Daher ist es wichtig, dass die Menschen, die in Ihrer Tierarztpraxis arbeiten in die richtige Schublade sortiert werden. Aus Kundenbefragungen wissen wir, dass die subjektiv empfundene Freundlichkeit einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Tierärzte ist. Wenn die berühmte „Chemie“ nicht stimmt wird die Kundenbeziehung meist nur von kurzer Dauer sein. Im Rahmen der Praxisberatungen achten wir daher vor allem auf den Faktor Mensch.

Wie können Inhaber und Mitarbeiter einer Tierarztpraxis einen guten Eindruck machen?

Bereits 1971 veröffentlichte der amerikanische Psychologe Professor Albert Mehrabian eine interessante Studie. Danach ist der Inhalt des Gesagten nur zu sieben Prozent für den ersten Eindruck maßgeblich – die restlichen 93 Prozent entfallen auf die Körpersprache (Körperbau, Bewegungsabläufe, Haltung, Gang, Gestik, Mimik, Distanzverhalten), die Kleidung (Qualität, Stilrichtung, Passform, Farbe), die Sprache (Stimmlage, Klang, Modulation, Lautstärke, Dialekt, Wortwahl) und den Geruch (Parfüm, Körpergeruch).

Tipps für einen guten ersten Eindruck beim Faktor Mensch:

  • Kleider machen Leute und auch Tierärzte! Selbst wenn es mal besonders haarig war: Achten Sie auf ein gepflegtes Äußeres. Ihre Arbeitskleidung sollte stets gepflegt und sauber sein, da sie im bedeutendem Maße für den ersten Eindruck des Gegenübers entscheidend ist.
  • Schenken Sie auch in hektischen Momenten dem Kunden Ihre Aufmerksamkeit, ein kurzes „Hallo. Schön, dass Sie da sind“ ist fast immer möglich.
  • Suchen Sie den Blickkontakt, insbesondere bei der Begrüßung, aber auch im Rahmen der Konsultation. Menschen, die den Blickkontakt meiden wirken eher unsympathisch.
  • Achten Sie auf einen angemessen festen Händedruck. Wir alle kennen das unangenehme Gefühl eines zu laschen oder extrem festen Händerucks.
  • Achten Sie auf Ihre Stimme! Sie bestimmt auch entscheidend den ersten Eindruck. Eine entspannte und ausgeglichene Stimmung wirkt sich positiv auf Ihre Stimme und somit auf Ihren ersten Eindruck aus. Achten Sie auf Ihre Stimmlage und Wortwahl sowie eine angenehme Lautstärke und ein angemessenes Sprechtempo.
  • Zeigen Sie Ihren Kunden die Zähne, sprich: Lächeln Sie! Ein Lächeln kostet Sie nichts und bewirkt so viel. Lächelnde Personen werden automatisch als deutlich sympathischer wahrgenommen. Außerdem ist ein Lächeln wie ein Bumerang, es kommt meist zurück und motiviert auch Sie, besonders bei schwierigen Situationen, zusätzlich.

Nutzen Sie diese Tipps, um sich selbst und Ihre Mitarbeiter bei Ihren Kunden in die gewünschte Schublade sortieren zu lassen. Im zweiten Teil zum Thema „Erster Eindruck“ erfahren Sie, warum der erste Eindruck bereits lange vor dem ersten Besuch stattfindet und was Sie machen können, damit um auch Ihrer Tierarztpraxis als Unternehmen das gewünschte Etikett aufgeklebt wird.

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Vets get up!

Raphael Witte