Was kostet eine Impfung beim Hund oder der Katze wirklich? Eine Betrachtung jenseits von Medienpreisen

Was kostet eine Impfung beim Hund oder der Katze wirklich? Eine Betrachtung jenseits von Medienpreisen

„Eine Tollwutimpfung kostet etwa 30 Euro!“ – so lautet eine der vielen Schlagzeilen, die regelmäßig durch die Medien geistern. Jüngst wieder zu lesen auf „t-online“ unter der Rubrik Tiergesundheit, in dem bei Einzelpreisen für bestimmte Leistungen, wie beispielsweise für die Injektion, wieder die die Nettopreise an Endverbraucher kommuniziert werden. 

Was kostet beine Tollwutimpfung für einen Hund?Kein Einzelfall, denn auch zweieinhalb Jahre nach der GOT-Anpassung wird das Thema „Hohe Kosten in der Tierarztpraxis“ immer wieder medial aufgegriffen. Und zwar oft auf eine Art, die Tierärztinnen und Tierärzten nicht nur die Augenbrauen hochziehen lässt, sondern auch direkte Auswirkungen auf das Vertrauen in die tierärztliche Arbeit und das Image der Tiermedizin hat.

Mich ärgert das, denn Menschen machen bei jedem Kaufgeschäft – und nichts anderes ist der Besuch bei einer Tierarztpraxis – die Waagschale. Dabei gleichen wir ab: „Wie ist der Preis? Was bekomme ich dafür?“

In diesem RUHMservice-Blogbeitrag erfahren Sie, warum das für Ihre Tierarztpraxis so wichtig ist und vor allem was Sie und Ihr Team aktiv unternehmen können:

Wenn Berichterstattung zur Belastung für Tierarztpraxen wird – das aberwitzige Medien-Mantra

Die öffentliche Diskussion um vermeintlich „überhöhte“ Tierarztkosten reißt nicht ab. Und ja, es ist manchmal schwer auszuhalten. Seit über 25 Jahren bin ich in der Branche unterwegs, doch die ständige Wiederholung dieser irreführenden Narrative sorgt immer wieder für Kopfschütteln.

Warum?

Weil die meisten dieser Berichte auf Halbwissen oder schlicht falschen Annahmen beruhen. Sie zeichnen ein verzerrtes Bild der Tiermedizin und lassen wichtige Faktoren völlig außer Acht:

● Gestiegene Betriebskosten – Miete, Energie, Verbrauchsmaterialien und Gehälter steigen stetig.

● Hochqualifiziertes Fachpersonal – Die Arbeit von Tierärztinnen, Tierärzten und TFA ist anspruchsvoll und verdient angemessene Honorierung.

● Moderne Diagnostik & Behandlungen – Medizinischer Fortschritt bedeutet bessere Versorgung, aber auch Investitionen in Ausstattung und Weiterbildung.

Gleichzeitig boomt der Heimtiermarkt! Der Jahresbericht des Industrieverbandes Heimtierbedarf (IVH) zeigt seit Jahren zweistellige Wachstumsraten. Hochwertige Futtermittel, Premium-Zubehör, Haustier-Versicherungen – alles gefragter denn je. In Deutschland lag der Jahresumsatz der Branche erstmals bei mehr als sieben Milliarden Euro. Doch wenn es um die Gesundheit der Tiere geht, sind plötzlich selbst faire Preise ein Problem?

Der Preis für die Impfung beim Hund oder bei der Katze – ein medialer Kommunikationsirrsinn

Besonders absurd ist die Fixierung auf den Preis einer einzelnen Impfung. Kaum eine Leistung wird medial so gerne als „Referenz“ für das Preisniveau einer Tierarztpraxis genutzt.

Ein Blick in die Google-Suche zeigt: Preisangaben für Impfungen zwischen 30 und 70 Euro kursieren überall. Aber sind diese Angaben – realistisch?

Der Auszug der RUHMservice-Standardbehandlungen zeigt, dass eine GOT-konforme Impfung bereits im einfachen Gebührensatz deutlich über den in Berichten genannten Preisen liegt – und das ohne 19 % Mehrwertsteuer.

Doch selbst dieser Betrag spiegelt nur einen Teil des tatsächlichen Aufwands wider.

Woran kaum jemand denkt – der unsichtbare Aufwand

Eine Impfung ist weit mehr als das Setzen einer Spritze. Sie erfordert, neben der tierärztlichen Zeit:

  • Individuell benötigten Impfstoff – Beschaffung, Lagerung und fachgerechte Anwendung.
  • Verbrauchsmaterialien – Spritzen, Kanülen, Desinfektionsmittel, Tupfer, Handschuhe, Papierhandtücher, Flüssigseife.
  • Logistische Prozesse – Warenbestellung, Wareneingangskontrolle, Einlagerung, Bereitstellung in den Behandlungsräumen.
  • Entsorgung – Verpackungsmaterialien und medizinische Abfälle müssen fachgerecht entsorgt werden.

Doch all das wird in der öffentlichen Debatte gerne ignoriert. Noch wichtiger dabei ohnehin: Eine Impfung ist weit mehr als nur ein Pieks! Die Suchanfragen in dem Zusammenhang zeigen wo das Problem liegt:

Der tierärztliche Jahrescheck – weil es primär nicht mal um die Impfung geht!

„Impfen“ – also einem Tier einen Impfstoff injizieren – das könnte ich als Berater auch. Was ich aber nicht mal ansatzweise kann, das ist das was Tierärztinnen und Tierärzte in einem jahrelangen Studium lernen und im Rahmen Ihrer täglichen Arbeit immer weiter perfektionieren: Ein Tier, wie beispielsweise einen Hund, bereits beim Betreten des Behandlungsraumes, mit einer umfassenden Repertoire an Fachwissen, ganz anders zu sehen als ich es je könnte. Wie ist der Gang? Wie ist der Ernährungs- und Pflegezustand? Wie sehen die Augen aus? Wie riecht das Tier?

All das passiert – zumeist eher unbewusst – bereits bevor eine Tierärztin oder ein Tierarzt den Hund überhaupt das erste Mal angefasst hat. Vielleicht liegt auch gerade da dabei das Problem: der Wert für die eigene Leistung und Kompetenz wird oftmals nicht wahrgenommen – weil all dies ja selbstverständlich ist. Wenn ich als Dienstleister den eigenen Wert nicht erkenne, wie sollen meine Kunden ihn dann erkennen?

Gerade die vermeintlichen Routineleistung „Impfung“ wird ja bereits kommunikativ oftmals bagatellisiert. „Ist ja schließlich nur zum impfen…“. 

Genau da liegt der „Hase im Pfeffer“! (Note to myself: gleich mal recherchieren woher das Zitat kommt)

Wenn Ihre Kunden glauben, dass es völlig egal ist wer ihrem Tier den ggf. erforderlichen Impfstoff injiziert, was soll dann ausser dem Preis für diese Leistung als Kriterium entscheidend sein?

Ihre tierärztliche Kompetenz liegt nicht in der Injektion eines Impfstoffes, sondern in der gründlichen allgemeinen Untersuchung des Tieres.  Das ist die entscheidende Leistung auf die es ankommt.

Und da bin ich als Tierhalter anspruchsvoll und wählerisch. Denn im übertragenen Sinne werden Hunde und Katzen, auch beim Jahrescheck mit Impfung, nur etwa alle sieben Jahre überhaupt einer Ärztin oder einem Arzt vorgestellt. Ist das Tier gesund wird am Ende, quasi als „Sekundärleistung“, die individuell erforderliche Impfung vorgenommen – als ergänzende Vorsorgeleistung vor Infektionskrankheiten. Und dabei ist es wichtig, dass eben kein „längerer Zeitraum vergangen ist“.

Diese Information muss in die Köpfe Ihres Teams und dann in die Köpfe Ihrer Kunden!

Mit den Medien der „Initiative tierärztlicher Jahrescheck®“ kann das Team Ihrer Tierarztpraxis diese Botschaft – im Sinne der eigenen Berichterstattung – effektiv und konsequent kommunizieren. 


Übergeben Sie z.B. den Jahrescheck-Folder jedem neuen Kunden Ihrer Tierarztpraxis und jdem Bestandskunden beim nächsten „Impftermin“. Nutzen Sie ggf. ergänzend das Jahrescheck-Poster und die speziell entwickelten Jahrescheck-Impfpasskarten mit dem TÜV-ähnlichen Emblem. So kommt die wichtige Botschaft „einmal jährlich zum Jahrescheck“ endlich an. Weil Sie nicht für 50 Euro (inkl. MwST) impfen können und wollen.

FAZIT: Eine gute tierärztliche Versorgung hat ihren Wert. Es liegt an Ihrem Team, diesen Wert sichtbar zu machen. Professionelle Medien geben Ihnen und Ihrem Praxisteam dazu den entsprechenden Rahmen

Herzliche Grüße und eine „tierisch erfolgreiche Zeit“

 

 

 

Ihr Raphael M. Witte

P.S.: Kleinteile eines Hasen, die sich nicht für einen Braten eigneten, wurden früher als sogenanntes “Hasenklein” in eine dunkle Brühe eingelegt und darin zu einer Art Ragout gekocht. Diese scharfe Gewürzbrühe wurde “Pfeffer” genannt. Es war keine einfache Sache, diese Stückchen in der Pfeffersauce ausfindig zu machen. Daher liegt also der Hase im Pfeffer! 😉

 

 

 

 

 

 


ruhmservice.de

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