Praxismarketing


Erfolgsfaktor „Erster Eindruck“ in der Tierarztpraxis (Teil 2)

Erfolgsfaktor „Erster Eindruck“ in der Tierarztpraxis (Teil 2)

Im ersten Teil zum Thema „Erster Eindruck“ ging es darum, wie Sie als Mensch punkten können. Damit Sie dazu überhaupt die Chance erhalten ist es wichtig, dass Neukunden zu Ihnen kommen und überhaupt den ersten Schritt in Ihre Tierarztpraxis machen. Der erste Eindruck Ihrer Praxis entsteht nämlich lange vor dem ersten Besuch.

Touchpoints – Berührungspunkte mit Ihren Kunden

Woran häufig nicht gedacht wird: Der erste Eindruck fängt bereits viel früher an, lange bevor ein Neukunde zum ersten Mal Ihre Praxis betritt. Was für die Menschen (Teil 1) gilt, gilt auch Geschäftsbeziehungen, Marken, Unternehmen und besonders für medizinische Dienstleistungsunternehmen wie eine Tierarztpraxis oder Tierklinik. Welches Unternehmen oder welche Marke finden Sie besonders sympathisch oder besonders unsympathisch? Sie haben sicher auch Ihre Schubladen beschriftet.

Noch bevor Kunden zum ersten Mal bei Ihnen in der Praxis auftauchen, haben sie sich einen Eindruck verschafft, z.B. über Ihre Webseite, durch Anzeigen, Praxisflyer, Visitenkarten und natürlich dem ersten Anruf in Ihrer Praxis. All dies sind Berührungspunkte, sogenannte Touchpoints, mit Ihren Kunden durch die – noch vor dem ersten Besuch – ein erster Eindruck Ihrer Tierarztpraxis entsteht.

Beim Besuch selbst geht es dann weiter:

  • Wie leicht finde ich die Praxis?
  • Wie gut ist die Parkplatzsituation?
  • Wie gepflegt ist das Außengelände?
  • Welchen Eindruck macht das Praxisgebäude?
  • Ist das Praxisschild gepflegt?
  • Lässt sich die Türe leicht öffnen?
  • Wie sauber ist es in der Praxis?
  • Wie riecht es in der Praxis?
  • Wie ansprechend ist das Wartezimmer?

Schon bevor an der Anmeldung das erste Wort gesprochen wurde, hat ein Neukunde vielfältige (erste) Eindrücke gewonnen.

Diese Eindrücke entscheiden darüber, in welche Schublade Ihre Tierarztpraxis sortiert, bzw. mit welchem Etikett sie versehen wird. Dies ist nicht zuletzt auch dafür entscheidend wie sensibel Ihre Kunden auf das Preisniveau (innerhalb der GOT) reagieren. Wenn Ihre Praxis z.B. in die Schublade modern, sauber und kundenorientiert einsortiert wird, dann wird auch ein etwas höheres Preisniveau fast schon vorausgesetzt.

Da mit der Zeit der Blick für Details verloren geht, ist es wichtig, externe Meinungen einzuholen. Es muss ja nicht direkt Adrian Monk sein. Allerdings habe ich als Berater für veterinärmedizinisches Praxismanagement fast schon den „Monk-Blick“ für Details entwickelt. Gut so, denn es geht ja darum, dass die durch uns betreute Praxis im horizontalen Vergleich überdurchschnittlich gut abschneidet.

Tipp für Ihre Praxis: Guter Druck hinterlässt guten Eindruck

In der Tierarztpraxis werden vielfältige Printmedien zu Kommunikation wichtiger Leistungen eingesetzt. Profis setzen auf individualisierte Printmedien. Diese haben bei den eigenen Kunden einen deutlich höheren Stellenwert. Zum ersten Eindruck Ihrer Praxis gehört daher auch etwas, das Ihre Kunden in der Regel als Erstes „in die Hände bekommen“: Das Neukundenformular Ihrer Tierarztpraxis! Dieses Formular ist wichtiger als Sie denken. Wie sieht Ihr Neukunden-Formular aus? Haben Sie es in Ihrem Textverarbeitungsprogramm selbst erstellt? Welche Daten fragen Sie darin ab? Verankern Sie das Logo Ihrer Tierarztpraxis auf dem Formular und damit im Kopf Ihrer Neukunden – bereits von Anfang an?

Damit Sie zu Beginn einer neuen Kundenbeziehung einen besonders guten ersten Eindruck hinterlassen, haben wir ein optimiertes Formular erstellt. Mit Kontaktdaten und Logo Ihrer Praxis individualisiert wird es auf hochwertigem 90-Gramm-Papier im Offsetverfahren farbig gedruckt. Dadurch hebt es sich wohltuend von den häufig verwendeten Eigenlösungen ab. Eine Investition in den ersten Eindruck die sich rechnet, denn die Kosten je Seite sind sogar niedriger als der farbige Selbstausdruck.

Im Rahmen der Beiträge „Erster Eindruck“ möchten wir Abonnenten unterstützen einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Alle Abonnenten des Ruhmservice Consulting Blogs „Erfolg als Tierarzt“ erhalten das Kennwort zu der Sonderaktion „Neukundenformular“. Damit gibt es die Formulare bis zum 31. Mai 2013 zu besonders günstigen Konditionen.

Sie sind noch kein Abonnent? Tragen Sie einfach Ihre E-Mail-Adresse in das rechte Seitenfeld und schicken Sie uns bitte zusätzlich eine E-Mail mit dem Stichwort „Aktion Neukundenformular“. Sie erhalten dann den Link mit dem Zugang für Abonnenten. Aktionszeitraum bis 31.Mai 2013!

Vets get up!

Raphael Witte


Erfolgsfaktor „Erster Eindruck“ in der Tierarztpraxis (Teil 1)

Erfolgsfaktor „Erster Eindruck“ in der Tierarztpraxis (Teil 1)

Werden Sie und Ihr Praxisteam richtig einsortiert oder eher abgestempelt?

Sicherlich kennen Sie folgende Situation: Sie treffen eine Person, z.B. einen Neukunden Ihrer Tierarztpraxis, zum ersten Mal. Noch während diese Person auf Sie zugeht, haben Sie bereits einen ersten Eindruck. Jemand ist Ihnen sympathisch oder eher unsympathisch, teilweise bevor das erste Wort gewechselt wurde. Möglicherweise haben Sie sich einmal gefragt: „Wie ist das möglich? Das ist doch nicht rational!“ Richtig!

Für einen ersten Eindruck braucht es nur eine Zehntelsekunde – und er ist meist korrekt, wie Studien zeigen. Innerhalb weniger Augenblicke wird über eine zwischenmenschliche Beziehung entschieden. Es entscheidet sich nicht zuletzt auch, wie viel Sympathie und Vertrauen wir dem anderen entgegenbringen. Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Für Sie als Tierarzt ist das ein besonders wichtiger Erfolgsfaktor.

Sie werden in wenigen Sekunden in eine Schublade gesteckt, und mit einem Etikett versehen. Darauf steht dann „sympathisch“, „nichtssagend“ oder „unsympathisch“. Das soll nicht passieren, denn Sie können die Schubladen, wenn Sie erst mal drin sind, schwer wieder verlassen oder gar umetikettiert werden.

Warum der erste Eindruck auch für den Erfolg Ihrer Tierarztpraxis wichtig ist

Veterinärmedizinische Leistungen gehören zu den nicht materiellen Dienstleistungen. Das besondere daran ist: Sie können Ihre Leistungen nicht visualisieren, also z.B. in ein Schaufenster stellen. Bei manchen Leistungen, z. B. Kastrationen, sind Ihre Kunden noch nicht einmal dabei.

Daher ist es wichtig, dass die Menschen, die in Ihrer Tierarztpraxis arbeiten in die richtige Schublade sortiert werden. Aus Kundenbefragungen wissen wir, dass die subjektiv empfundene Freundlichkeit einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Tierärzte ist. Wenn die berühmte „Chemie“ nicht stimmt wird die Kundenbeziehung meist nur von kurzer Dauer sein. Im Rahmen der Praxisberatungen achten wir daher vor allem auf den Faktor Mensch.

Wie können Inhaber und Mitarbeiter einer Tierarztpraxis einen guten Eindruck machen?

Bereits 1971 veröffentlichte der amerikanische Psychologe Professor Albert Mehrabian eine interessante Studie. Danach ist der Inhalt des Gesagten nur zu sieben Prozent für den ersten Eindruck maßgeblich – die restlichen 93 Prozent entfallen auf die Körpersprache (Körperbau, Bewegungsabläufe, Haltung, Gang, Gestik, Mimik, Distanzverhalten), die Kleidung (Qualität, Stilrichtung, Passform, Farbe), die Sprache (Stimmlage, Klang, Modulation, Lautstärke, Dialekt, Wortwahl) und den Geruch (Parfüm, Körpergeruch).

Tipps für einen guten ersten Eindruck beim Faktor Mensch:

  • Kleider machen Leute und auch Tierärzte! Selbst wenn es mal besonders haarig war: Achten Sie auf ein gepflegtes Äußeres. Ihre Arbeitskleidung sollte stets gepflegt und sauber sein, da sie im bedeutendem Maße für den ersten Eindruck des Gegenübers entscheidend ist.
  • Schenken Sie auch in hektischen Momenten dem Kunden Ihre Aufmerksamkeit, ein kurzes „Hallo. Schön, dass Sie da sind“ ist fast immer möglich.
  • Suchen Sie den Blickkontakt, insbesondere bei der Begrüßung, aber auch im Rahmen der Konsultation. Menschen, die den Blickkontakt meiden wirken eher unsympathisch.
  • Achten Sie auf einen angemessen festen Händedruck. Wir alle kennen das unangenehme Gefühl eines zu laschen oder extrem festen Händerucks.
  • Achten Sie auf Ihre Stimme! Sie bestimmt auch entscheidend den ersten Eindruck. Eine entspannte und ausgeglichene Stimmung wirkt sich positiv auf Ihre Stimme und somit auf Ihren ersten Eindruck aus. Achten Sie auf Ihre Stimmlage und Wortwahl sowie eine angenehme Lautstärke und ein angemessenes Sprechtempo.
  • Zeigen Sie Ihren Kunden die Zähne, sprich: Lächeln Sie! Ein Lächeln kostet Sie nichts und bewirkt so viel. Lächelnde Personen werden automatisch als deutlich sympathischer wahrgenommen. Außerdem ist ein Lächeln wie ein Bumerang, es kommt meist zurück und motiviert auch Sie, besonders bei schwierigen Situationen, zusätzlich.

Nutzen Sie diese Tipps, um sich selbst und Ihre Mitarbeiter bei Ihren Kunden in die gewünschte Schublade sortieren zu lassen. Im zweiten Teil zum Thema „Erster Eindruck“ erfahren Sie, warum der erste Eindruck bereits lange vor dem ersten Besuch stattfindet und was Sie machen können, damit um auch Ihrer Tierarztpraxis als Unternehmen das gewünschte Etikett aufgeklebt wird.

Special: Abonnenten unseres Blogs möchten wir im zweiten Teil ein spezielles Angebot machen. Wenn Sie die Beiträge im Blog „Erfolg als Tierarzt“ noch nicht abonniert haben, tragen Sie einfach Ihre E-Mail in das rechte Seitenfeld unter “Blog abonnieren” ein und lassen Sie sich überraschen.

Vets get up!

Raphael Witte


Tschüs GOT! Wegfall der Gebührenordnung der Tierärzte? (Teil 1)

Tschüs GOT! Wegfall der Gebührenordnung der Tierärzte? (Teil 1)

Erster Teil einer Artikelserie zum möglichen Wegfall der Gebührenordnung der Tierärzte (GOT). Erhalten Sie neben allgemeinen Informationen zur GOT vor allem Einblicke in die Praxis der Anwendung durch Ihre Berufskollegen.

Aktuelle Situation zur deutschen GOT

Die Europäische Union will deutsche GOT abschaffen! Diese Nachricht wird aktuell nicht nur in der veterinärmedizinischen Fachpresse, von der Bundestierärztekammer (BTK) und dem Bundesverband praktischer Tierärzte (bpt), sondern natürlich vor allem von den betroffenen deutschen Tierärzten intensiv diskutiert. Brüssel sieht die deutsche GOT als nicht erhaltenswerte Ausnahmeregelung und fordert mit der europäischen Dienstleistungsrichtlinie, die 2009 erlassen wurde, mehr Wettbewerb für die freien Berufe. Während die BTK noch auf Optimismus setzt, schätzt der bpt die Aussichten für den verbindlichen Erhalt der GOT deutlich pessimistischer ein. Realistischerweise wird sich die Regierung wegen der deutschen Tierärzte kaum auf einen Konflikt mit der EU einlassen.

Was nun? Im Rahmen meiner Praxisberatungen für Tierärzte bespreche ich dieses Thema aktuell vor allem mit Kleintierpraktikern. In den Gesprächen geht es darum, mit welcher Strategie Praxisinhaber vor dem Hintergrund dieser absehbaren Entwicklung ihre Praxis bereits jetzt fit für Veränderungen machen. Ganz ehrlich: Meist gar nicht!

Wie wird die GOT in der Praxis aktuell angewendet?

Die aktuelle GOT regelt in der Fassung vom 30.06.2008 die Ober- und Untergrenze für tierärztliche Leistungen. Realistischerweise regelt sie (theoretisch) vor allem die Untergrenze. Dass nicht wenige Tierärzte mit dem Portemonnaie ihrer Kunden denken und selbst diese theoretisch verbindliche Untergrenze immer wieder unterschreiten, ist ein offenes Geheimnis. Selbst Kleintierkliniken mit einer aufwändigen personellen und technischen Ausstattung verlangen im Notdienst selten mehr als den 2,0-fachen Gebührensatz. Bei Kleintierpraxen mittlerer Größe wird aktuell häufig etwa der 1,5-fache Satz in den regulären Sprechzeiten abgerechnet. Ebenfalls theoretisch, denn immer wieder beobachten wir, dass Leistungen – bewusst oder unbewusst – nicht konsequent abgerechnet werden.

So kann eine Praxis, die z.B. theoretisch den 1,5-fachen Satz berechnet, in der Realität deutlich darunter liegen. Welch drastischen Einfluss eine mangelnde Abrechnungskonsequenz von „nur“ zehn Prozent auf den Gewinn der Praxis hat, ist den Tierärzten in der Regel nicht bewusst. Wie auch, schließlich waren Betriebswirtschaft und Praxismanagement nie Bestandteil ihres Vorlesungsplans. In der Praxis wird somit häufig nach „Bauchgefühl“ gehandelt.

Bei der Frage, wann die Leistungsgebühren der Praxis zuletzt (nach oben) angepasst wurden, werden sehr unterschiedliche Aussagen gemacht. Manche Praxen passen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen ihre Preise an. Nicht selten erfolgte die letzte Anpassung aber vor mehr als drei Jahren. Dabei gilt es zu bedenken, dass die aktuelle GOT ja bereits fast fünf Jahre alt ist.

Selbst bei der 2008 durchgeführten Anpassung der GOT von 1999 um zwölf Prozent verloren die deutschen Tierärzte inflationsbereinigt real fünf Prozent. Wird der Gebührensatz nicht in regelmäßigen Abständen durch die Praxis angepasst, so beträgt der Verlust aktuell etwa 16 Prozent! Dabei berechnen wir diese Zahlen immer auf der Annahme der konsequenten Abrechnung.

Wie bestimmen Tierärzte ihre Preise im Rahmen der GOT?

„Wir orientieren uns auch an dem Preisniveau unserer Nachbarkollegen.“ Auf dieser Basis wird häufig das Preisniveau, vor allem für die Standardleistungen wie Kastrationen, Impfungen, das Chippen etc. der jeweiligen Praxis bestimmt. Eine gezielte Preisfindung der einzelnen Leistungen auf der Basis der kalkulatorischen Kosten und der gewünschten Gewinnmarge findet in der Regel nicht statt.

Wie betriebswirtschaftlich sinnvoll ist die Taktik, preislich im horizontalen Vergleich „unauffällig“ zu bleiben, wirklich?

Beispiel: Orientiert sich die Caféhauskette Starbucks an den Preisen des Stehcafés mit Coffee to go an der Ecke? Ganz sicher nicht! Warum nicht? Weil Starbucks über ein völlig anderes Ausstattungs-, Service- und Leistungsniveau verfügt und unter anderem höhere Mieten zahlt. Daher ist es selbstverständlich, dass beim Premium-Kaffeeröster für den Becher Kaffee auch ein deutlich höheres Preisniveau besteht als für den Kaffee im Pappbecher im Stehcafé an der Ecke. Dies ist eine Frage der strategischen Positionierung im Markt, in nahezu allen Branchen üblich und vor allem allgemein akzeptiert. Die Entscheidung, wo der Kunde seinen Kaffee genießen möchte, trifft alleine er.

Warum gilt dies scheinbar nicht bei Tierarztpraxen? Gute Frage, denn auch Tierarztpraxen verfügen über ein erheblich unterschiedlich personelles und technisches Serviceniveau. Die Taktik, sich an den Preisen des Nachbarkollegen zu orientieren, wäre so, als ob bei Starbucks dasselbe Preisniveau wie beim Stehcafé besteht oder umgekehrt. Beides würde verständlicherweise nicht funktionieren.

Wissen Sie jetzt bereits worauf dies hinausläuft? Richtig, in der Tierarztpraxis funktioniert das auch nicht! Nur merkt es der Praxisinhaber nicht, oder erst sehr spät, denn „unterm Strich läuft es ja noch einigermaßen“. Falsch gedacht!

Ein weiterer, besonders wichtiger Aspekt wird bei der Taktik „Anpassen an Nachbarpreise“ ebenfalls vergessen: Es gibt in Deutschland einen nicht unerheblichen Anteil sogenannter „Non-Profit-Praxen“!

Für diese Tierarztpraxen gelten aus verschiedenen Gründen nicht die Rahmenbedingungen einer tragfähigen Vollexistenz. Wenn Profitabilität und ein für den Einsatz angemessener Gewinn jedoch als „Spielregeln“ nicht gelten, dann spielen diese Praxen einfach in einer anderen Liga – nicht zuletzt auch preislich.

Lesen Sie im nächsten Beitrag, wie Ihre Berufskollegen in Nachbarländern, auch ohne GOT, erfolgreich arbeiten und auf welcher Basis Sie eine erfolgreiche, individuelle Preisgestaltung für Ihre Tierarztpraxis durchführen können.

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Vets get up!

Raphael Witte


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Empfehlungen für eine gelungene fotografische Darstellung Ihrer Tierarztpraxis

Damit sich Ihre Kunden ein Bild machen können.

Mein Name ist Friederike Scheytt. Ich bin als Tiermedizinische Fachangestellte und Fotografin für Ruhmservice Consulting tätig. In diesem Beitrag erhalten Sie wichtige Hinweise und Tipps, wie Sie für Ihre Tierarztpraxis wirkungsvolle Fotoaufnahmen erstellen, die Ihre (potentiellen) Kunden wirklich erreichen.

Bitte schauen Sie sich das folgende Foto kurz an:

Foto-Tierarztpraxis-negativ

Ist es ein Motiv, das Ihnen spontan zusagt? Welche Emotionen werden bei Ihnen ausgelöst? Auch wenn es sich hier um ein gängiges Foto auf der Webseite einer Tierarztpraxis handelt, ist eine derartige bildliche Darstellung von Tierarztpraxen nicht wirklich glücklich. Dennoch werden solche oder ähnliche Motive leider häufig verwendet.

Bei meiner Arbeit fallen folgende Aspekte bei der Verwendung von Bildern bei Printmedien wie Praxisbroschüren oder auch bei Internetpräsenzen für Tierarztpraxen wiederholt auf:

  • Es werden meist nur wenig Fotos verwendet. Kunden erhalten so keinen bildlichen Gesamteindruck (Team, Räumlichkeiten, Lage, Leistungen) der Tierarztpraxis.
  • Die Fotos sind qualitativ unzureichend. Es ist verrückt, aber Kunden ziehen teilweise aus der schlechten Bildqualität Rückschlüsse auf die Qualität der tierärztlichen Leistung!
  • Das verwendete Bildmaterial ist nicht aktuell, was besonders bei Teamfotos auffällt. Wenn Bilder offensichtlich nicht (mehr) mit der Realität übereinstimmen, erscheinen auch die Inhalte der Webseite unglaubwürdig. Angesichts der Schnelllebigkeit des Internets erwarten Nutzer Aktualität.
  • Es ist kein durchgängiger, auf die Tierarztpraxis abgestimmter Stil erkennbar und das Praxisdesign (Corporate Design) findet keine Berücksichtigung bei der Bildauswahl. Sind beispielsweise die Praxisfarben definiert, werden diese auch konsequent eingesetzt? Dies kann ansonsten zu einer Unstimmigkeit (Unsicherheit) bei den Nutzern Ihrer Webseiten führen, im schlimmsten Fall sogar ein Störgefühl auslösen. Nur ein einheitlicher Auftritt garantiert den gewünschten Wiedererkennungseffekt.
  • Die Praxisräume werden häufig als „tier- und menschenfreien“ Zone dargestellt, obwohl sich Kunden für den Tierarzt als Mensch und Dienstleister interessieren und als Ansprechpartner rund um die Gesundheit ihres Haustieres. Die oft im Detail aufgeführte apparative Ausstattung der Praxis spielt dagegen für den Tierhalter nur eine untergeordnete Rolle.
  • Es werden unpersönliche Fotos von Online-Fotoagenturen genutzt. Die Besucher Ihrer Webseiten erkennen dies meist und können keinen persönlichen Bezug zu Ihrer Tierarztpraxis herstellen. Doch gerade das ist die Chance einer gut gestalteten Webseite.
  • Die Patienten werden in unglücklichen Situationen dargestellt und wirken unzufrieden (z.B. Fixation einer wehrhaften Katze bei einem Ultraschall). Derartige Aufnahmen könnte die Assoziation hervorrufen, dass es für das Tier unangenehm ist, zum Tierarzt zu gehen. Der Tierhalter möchte, dass sich sein Tier in der Tierarztpraxis wohlfühlt. Es soll sorgsam betreut werden. Für den Tierhalter soll der Besuch beim Tierarzt einen Mehrwert (Gesundheit, Informationen) bieten.
  • Die Fotos zeigen kranke Tiere mit ausgeprägten Symptomen wie offene Wunden oder Hauterkrankungen. Solche Bilder verschrecken sensible Tierhalter. Sie werden auf dieser Webseite nicht lange verweilen.

Das zeigt die wichtige Bedeutung und die vielfältige Wirkung von Fotos auf Ihrer Webseite: Potenzielle Neukunden besuchen Ihre Webseite, um sich einen ersten Eindruck über Ihr Team, Ihre Leistungen und Ihre Praxis zu verschaffen. Dem verwendeten Bildmaterial kommt also eine hohe Bedeutung zu. Natürlich suchen Kunden auch wichtige Sachinformationen wie die Lage der Praxis und die Öffnungszeiten.

Was interessiert die Besucher von tierärztlichen Praxis-Webseiten?

Aus der Analyse von zahlreichen Besuchsstatistiken tierärztlicher Webseiten wissen wir, dass die Teamseite (nach der Startseite) die zweithäufigst besuchte Seite darstellt. Die Entscheidung bezüglich der Tierarztwahl wird nicht nur am Leistungsspektrum der Praxis ausgemacht, sondern ist maßgeblich emotional beeinflusst. Dem Tierhalter ist es besonders wichtig, sein Tier in den sprichwörtlich „guten Händen“ zu wissen. Er möchte Ihnen sein Tier mit gutem Gewissen anVertrauen. Für die Kommunikation und Vermittlung dieses „Bauchgefühls“ sind persönliche und ansprechende Fotos Ihres Praxisteams bestens geeignet. Diese Fotos kann Ihnen keine Bildagentur liefern!

Fotos stellen im Internet das wichtigste Gestaltungselement dar, denn der Mensch ist bekanntlich ein Augentier. Nutzen Sie unbedingt diese Emotionen, um das Interesse Ihrer (potenziellen) Kunden zu wecken.

Fotos erleichtern das Lesen von Texten auf Webseiten erheblich. Durch Bilder lassen sich Texte in Abschnitte einteilen und sorgen dadurch für eine klare Struktur. Bei längeren Texten halten Bilder den Leser davon ab, die Lektüre vorzeitig zu unterbrechen. Aufgrund der hohen Aktivierungswirkung, schaffen Fotos einen schnelleren und leichteren Zugang zu einem bestimmten Thema. Außerdem können Bilder vom Gehirn deutlich schneller verarbeitet werden, als jedes gut gemeinte Wort.

Das Wichtigste ist allerdings, dass Fotos eine unmittelbare emotionale Wirkung haben. Ein positives Bild ruft demzufolge positive Emotionen hervor. Emotionen sind stark und ausschlaggebend für das weitere Handeln. Dafür ein kleines Beispiel:

Foto_Tierarztpraxis_Beispiel_ruhmservice.de_

Mit den folgenden Tipps setzen Sie Ihre Tierarztpraxis fotografisch ins rechte Licht:

  • Vereinbaren Sie einen gesonderten Termin mit dem gesamten Praxisteam, um gezielt und ganz entspannt Fotos aufnehmen zu können.
  • Auf die Details kommt es an: Sorgen Sie vor Beginn der Fotoaufnahmen für aufgeräumte und saubere Praxisräume, medizinische Geräte und Instrumente.
  • Lebendige Fotos: Vermeiden Sie die Abbildung von leeren Praxisräumen oder die bildliche Aufzählung von medizinischen Geräten! Stellen Sie stattdessen sich und das Praxisteam im Umgang mit Patienten und Kunden in den Fokus, um konsequent den Wert Ihrer (tierärztlichen) Leistung zu vermitteln. Gewinnen Sie die Sympathie Ihrer (potenziellen) Kunden durch den „Blick über die Schulter“ auf Ihren Praxisalltag. Zeigen Sie, wer und was Ihre Praxis besonders macht. Die Präsentation von medizinischen Geräten ohne Kontext ist dabei nachteilig. So werden die Vorzüge des digitalen Röntgengeräts dem Tierhalter erst bewusst, wenn er in Ihrer Praxis erlebt, wie schnell damit eine Diagnose möglich ist. Nutzen Sie daher die Chance, sich zunächst mit emotionalen Fotos als kompetenter Ansprechpartner für Tierhalter zu positionieren!
  • Praxisteam: Achten Sie bei den Portraits der einzelnen Praxismitarbeiter auf eine einheitliche Gestaltung. Falls es eine Praxiskleidung oder/und Namensschilder gibt, sollten diese von allen Mitarbeitern getragen werden. Natürlich muss die Kleidung für fotografische Aufnahmen stets sauber sein.
  • Seien Sie authentisch: Die Besucher Ihrer Webseite sind meist gut informiert und im Umgang mit dem Internet versiert. Daher fallen unpersönliche Fotos, die von Bildagenturen gekauft wurden sofort – und eher negativ – auf.
  • Patienten: Um vielfältige Motive umsetzen zu können, fotografieren Sie auch unterschiedliche Tierarten. Der Schwerpunkt sollte allerdings auf den umsatzrelevanten Tierarten (Hund und Katze) liegen. Achten Sie ebenfalls darauf, dass die Tiere eher entspannt sind und sich somit am „Set“ wohlfühlen und – für die bildliche Darstellung der verschiedenen Leistungen – unterschiedliche Altersgruppen repräsentieren.
  • Kunden: Bitten Sie Freunde und Bekannte des Praxisteams, die Tierhalter auf den Aufnahmen darzustellen. Gewinnen Sie dafür möglichst „typische“ Kunden (Altersstruktur, Geschlecht, Sozialstatus etc.) Ihrer Praxis.
  • Nutzen Sie die Chance, Ihre Kunden mit ausdrucksstarken Fotos für wichtige und – in der Umsetzungskonsequenz – stark ausbaufähige Vorsorgeleistungen wie z. B. dem Geriatriecheck und der Dentalprophylaxe zu sensibilisieren!
  • Wiedererkennungswert: Gibt es ein Farbkonzept für Ihre Tierarztpraxis für die Räume, das Geschäftspapier, die Kleidung? Wenn ja, beziehen Sie Ihre Corporate Identity in die Fotos mit ein!
  • Der Schlüssel zum Erfolg: Emotionale Fotos! Dabei können Sie ausgezeichnet mit biologisch festgelegten Schlüsselreizen arbeiten. Welpen und Jungtiere eignen sich hervorragend als tierisches Model!
  • Verwenden Sie auf Ihrer Webseite nur Fotos, auf denen direkt zu erkennen ist, worum es sich handelt. Fotos mit erklärungsbedürftigem Inhalt (beispielsweise die Femurkopf-resektion bei einer Katze) sind nicht geeignet.
  • Geeignete Motive: Dazu zählt keineswegs die aufwändige Operation einer Magendrehung. Es sind die Momente, in denen Ihr Praxisteam im „lockeren“ Umgang mit Patient und Kunde gezeigt wird, wie z.B. bei der allgemeinen Untersuchung vor einer Impfung.
  • Spezialisierung: Sie und Ihre Mitarbeiter haben Kenntnisse und Fähigkeiten in ausgewählten Fachgebieten (Augen- und Zahnheilkunde, Physiotherapie usw.)? Unterstreichen Sie diese Stärken Ihrer Praxis mit wirkungsvollen Fotos!
  • Fragen Sie sich, welche Funktion Ihre Fotos erfüllen sollen und was Sie gegenüber Ihren Kunden vermitteln möchten (Das Tier wird bei Ihnen bestens medizinisch versorgt, Ihre Kunden werden umfassend beraten).
  • Ich-Faktor: Zeigen Sie Ihren (Neu-)Kunden, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Sie sollen sich bei Ihnen (auf der Webseite und in Ihrer Praxis gleichermaßen) wohlfühlen. Bilder leisten für die Vermittlung dieser „Atmosphäre“ ausgezeichnete Dienste.
  • Aktualität: Tauschen Sie die Fotos auf Ihrer Webseite ruhig einmal aus oder stellen Sie anhand von Bildern ein spezielles Thema (beispielsweise „Geriatrie Winteraktion“) in den Fokus. Hilfreich sind dabei sogenannte CMS-Systemen, wie vets2web.
  • Bildauswahl: Veröffentlichen Sie ausschließlich Fotos, die qualitativ hochwertig sind. Besonders wichtig sind ein gelungenes Motiv, die genaue Schärfe, ein passender Ausschnitt, die korrekte Belichtung und angemessene Farben.

Erfolg-als-Tierarzt_Fotos-Tierarzt

Mit diesen Anregungen und Hinweisen sollte einer erfolgreichen und individuellen Internetpräsenz nichts im Wege stehen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung.

Stets im Bilde – Friederike Scheytt

P.S. Sollten Sie Bildmaterial für den Einsatz rund um Ihre Tierarztpraxis benötigen, kontaktieren Sie mich einfach per E-Mail: scheytt@ruhmservice.de



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